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Sea Punks - Flüchtlingen helfen, egal ob an Land oder auf der See
Unser Kooperationspartner Sea Punks ist eine Seenotrettungsorganisation, die 2019 von drei Brüdern gegründet wurde. Zunächst wollte nur Raphael, einer der Brüder, in die Selbstständigkeit wechseln, der bereits Erfahrung in seinem Beruf als Schiffsmechaniker bei der Wasserschutzpolizei gesammelt hatte. Dies änderte sich jedoch durch die Entdeckung, die die drei machten.
Als sie nämlich auf das Schiff “Rise Above” stießen, konnten sie auch nach reichlichen Überlegungen nicht mehr anders, als das Schiff zu kaufen und ihren Beitrag zur Seenotrettung zu leisten. Alle drei sind politisch aktiv, wodurch die Begeisterung dafür, Mitmenschen zu helfen, sehr groß ist.

Gerson, Raphael und Benjamin Reschke (Auf dem folgenden Foto v.l.n.r.) setzen sich damit sicherlich keine leichte Aufgabe. Gerade in den letzten Jahren ist die Zunahme an flüchtenden Menschen nach Europa sehr präsent. Besonders die Länder an den Grenzen Europas scheinen schlicht überfordert mit der Situation, was zu teilweise katastrophalen Bedingungen für Menschen führt, die größtenteils bereits aus Kriegsgebieten kommen, Familie und Freunde verloren haben und traumatisches durchleben mussten. Dabei sollte es doch besonders in der Verantwortung derer liegen, für flüchtende Menschen zu sorgen, die mitverantwortlich für Krieg und Terrorismus auf der Welt sind. Leider zeigen sich jedoch nur bedingte Hilfsbereitschaft, mangelnder Einsatz, bis hin zu Maßnahmen, zur Rückführung der Flüchtenden, wie etwa Frontex. Sich mit diesem Thema auseinander zu setzen bringt sehr viel Frustration und Fassungslosigkeit mit sich, auch für die Brüder, denn auch die zivile Seenotrettung wird von den Behörden ungemein erschwert.
Doch sie nehmen diese Wut und Energie als Motivation wahr, “jetzt erst recht” zu helfen und sich einzusetzen. Wir bewundern diesen Einsatz sehr und freuen uns sehr darauf das Team von Sea Punks zu unterstützen.

An dieser Stelle möchten wir auch dazu aufrufen, sich selbst zu informieren und auch aktiv zu werden. Auch unsere Stimmen und unsere Politik haben einen Einfluss darauf, was möglich ist. So behinderte zum Beispiel das Verkehrsministerium, unter dem damaligen Verkehrsminister Andreas Scheuer im März 2020, die zivile Seenotrettung. Dabei durften Schiffe, die für Freizeitaktivitäten angedacht waren nicht Zweckentfremdet werden. Eine Maßnahme, die vielen Helfenden die Arbeit eine Zeit lang erschwerte oder gar unmöglich machte. Auch die Jahre zuvor wurden durch Regelungen und Reformen der Einsatz erschwert. Es werden immer mehr Auflagen für die Schiffe und deren Einsatz geschaffen. Diese sind leider nicht auf die Sicherheit der Schiffe bezogen, sondern beziehen sich darauf, wie privat solche Einsätze sind, was dazu führt, dass die drei Brüder mit ihrem Schiff Auflagen eines Kreuzfahrtschiffes oder Öltankers zu erfüllen haben, ohne dass sie durch ihre Arbeit Geld verdienen. Im selben Jahr erklärte das Verwaltungsgericht Hamburg die Maßnahme Scheuers für europarechtswidrig. Abgesehen von dem Aufwand den Ministerien und Gerichte leisten, um solche Entscheidungen zu treffen und zu revidieren, wurden auch von Seiten derer, die sich ernsthaft für das Wohl der flüchtenden Menschen einsetzen, so viele Ressourcen aufgebracht, um den Regularien entsprechen zu können, die im Endeffekt keinen Bestand haben. So auch unsere Crew von Sea Punks.
Die zivile Seenotrettung wird zunehmend durch Behörden erschwert, während jährlich weiter tausende Menschen sterben. Da fragen wir uns natürlich, warum werden Ressourcen für solche Entscheidungen und Reformen aufgebracht, obwohl diese dort eingesetzt werden könnten, wo man sie brauchen könnte, nämlich dort, wo täglich Menschen sterben?
Trotzdem haben auch die Brüder Vertrauen in die EU und unsere Politik. Sie sehen vielmehr das Problem beim Kapitalismus, der auf der Ausbeutung vieler Benachteiligter aufbaut. Faire Bedingungen und fairer Handel für alle auf der Welt würde viele Flucht-Probleme lösen. Dabei zeigt Sea Punks auch, wie politischer Aktivismus ohne große Erfahrung funktioniert und das jeder von uns die Möglichkeit dazu hat. Niemand muss ein Experte sein oder besondere Kenntnisse mitbringen, es geht einzig und allein um den Willen und die Tatkraft etwas ändern zu wollen und mit seiner Idee an seine Mitmenschen zu treten. Einfach machen!
Den Namen wählten die Brüder nicht Grundlos. Benjamin spielt in einer Punkband und so verbinden die drei auch die Musik mit Aktivismus. Punk bedeutet für sie, Dinge anzupacken und laut zu werden. Auch seinen Gefühlen wind zu machen gehört dazu. Die Jungs wollen zeigen, dass man, unabhängig von Geld oder Möglichkeiten, aktiv werden kann und muss, um die Gesellschaft voran zu bringen.

Für die Restauration des Schiffes erhielten sie tatkräftige Unterstützung von Freiwilligen, Profis, Firmen und Stiftungen. Auch die Kooperation mit “Lifeline” war ein wichtiger Bestandteil beim Aufbau des Projektes. Jedoch unterschieden sich die Missionsplanungen der Brüder mit denen des Partners, was letztendlich zu einem Ende der Kooperation führte. Dennoch wurde es auch durch deren Beitrag möglich gemacht das Schiff so zu restaurieren, das alle Auflagen erfüllt werden konnten und so wurde die “Rise Above” im Oktober 2021 erfolgreich Richtung Mittelmeer überführt, um für “Lifeline” Einsätze fahren zu können. Auch wenn die Vorstellungen hier von dem Geplanten abwichen, so wie es sich leider viel zu oft beim Thema Fluchthilfe gestaltet, konnte Sea Punks damit einen Erfolg verzeichnen, indem sie durch die Restauration einen großen Beitrag zur Seenotrettung leisten konnten.
Das Thema Flucht wird von Seapunks umfänglich behandelt. Sowohl die Unterstützung auf Fluchtrouten als auch Integrationsarbeit sollen Hauptgesichtspunkte des Vereins sein.
Aktuell fokussieren sie in Zusammenarbeit mit zwei Organisationen die Unterstützung des Camps Lipa in Bosnien, wobei Hygienecontainer in Kooperation mit SOS Bihac geliefert werden. Weitere Zusammenarbeiten sollen folgen.

Gerne möchten wir die Umstände im Lager Lipa in Bosnien vertiefen, um eine Einschätzung zu geben, welch großen Einfluss ein Hygienecontainer haben kann. Dort kommen etwa 10 Duschen auf 1000 Bewohner. Ein für uns unvorstellbares Verhältnis, welches den Mehrwert eines solchen Containers, der leicht transportierbar und einfach aufzubauen ist, darstellt.
Die Hygienecontainer verfügen über 5 Duschen und 5 Waschplätze, um die Qualität des Aufenthaltes der Geflüchteten zu verbessern. Zudem wurden funktionsfähige Durchlauferhitzer eingebaut, um die Warmwasserversorgung zu gewährleisten. Ein wichtiger Schritt in Richtung humanitärer Aufnahme der flüchtenden Menschen in Europa.
Mithelfen können alle, und das jeder auf seine eigene Art und Weise. Ob Materialspenden, das Kochen für die Crew oder eine Charity- Aktion. Jede und jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, Menschen im Mittelmeer zu unterstützen und ihren Aufenthalt humanitärer zu gestalten. Egal wie Groß der Einfluss auch sein mag, jede Hilfe trägt etwas dazu bei.
Im November startet die Kampagne zum Sammeln für ein neues Schiff, das dann schnellstmöglich zur Flüchtlingshilfe eingesetzt werden soll. Wir möchten an der Stelle auch unsere Hochachtung dafür aussprechen, dass das Team von Sea Punks und speziell die Brüder Reschke trotz so vieler Hürden seit dem kurzen bestehen dieses Vereins, so viel Einsatz zeigen und sich die Aufgabe flüchtenden Menschen zu helfen nicht nehmen lassen.
Schaut vorbei und lasst Support für das Team da!